Nicht mehr mit dabei sind Hütters langjährige Teamkolleginnen Schmidhofer und Tamara Tippler, die ihr erstes Kind erwartet. "Es ist schon eine große Lücke, die die beiden hinterlassen. Uns haben die ganzen Jahre wirklich zusammengeschweißt", sagt Hütter, die eine der Leaderinnen im ÖSV-Speed-Team ist.
Nach wahrlichen Seuchenjahren mit unzähligen Verletzungen belohnte die Steirerin ihr Durchhaltevermögen im abgelaufenen Winter mit WM-Bronze im Super-G - ihrer ersten Medaille überhaupt bei einem Großereignis.
Auf die Frage, ob sich durch die Medaille etwas verändert hat, verrät Hütter gegenüber LAOLA1 salopp: "Außer dass ich sie zwischenzeitlich schon drei Mal verloren habe, eigentlich nichts."
"Ich habe sie einfach verlegt, irgendwo in meinem Chaos", erzählt Hütter, beruhigt aber: "Ich habe sie jedes Mal wieder gefunden."
Das öffentliche Interesse an ihrer Person sei seit dem Medaillen-Coup in Meribel merklich gestiegen. "Im Endeffekt fragt nächste Saison aber keiner mehr danach. Eine Medaille ist lässig, da kann ich jetzt ein Hakerl machen. An meinen Grundzielen hat es aber nichts geändert."
"Ich bin froh, dass ich überhaupt Rennen fahren darf"
Es waren nicht Siege oder Medaillen, sondern das Gefühl auf den Skiern, das sie nach ihren unzähligen Verletzungen zum Weitermachen bewog. Die Liebe zum Skisport und das Privileg, diesen ausüben zu können, lässt Hütter demütig bleiben.
"Ich bin froh, dass ich überhaupt wieder Weltcup-Rennen fahren darf", sagt die 30-Jährige in Hinblick auf die kommende Saison ohne Großereignis.
Dann nimmt sie statt Edelmetall Kristall ins Visier. Im Super-G mischte sie schon im vergangenen Winter um die kleine Kugel mit.
"Ich hatte letzte Saison im Super-G zwei 'Nuller' und habe trotzdem bis zum Ende um die Kugel mitgekämpft. Rein punktemäßig weiß ich, dass ich ganz vorne mitfahren kann", sagt Hütter.
Die Aufgaben in Hinblick auf den Winter 2023/24 sind demnach klar: "In Sachen Konstanz – auch emotional – muss ich nochmal einen Schritt weiter gehen und stabiler werden."
Gelingt ihr das, ist Hütter auch im Kugel-Kampf mittendrin statt nur dabei.